Am Wasserwerk Ottersdorf wird gepflügt
Stadtwerke Rastatt setzen auf umweltschonendes Bauverfahren im Naturschutzgebiet – Ertüchtigung des Wasserwerks gegen PFAS
RASTATT. Wer denkt, dass nur in der Landwirtschaft zum Lockern des Ackerbodens gepflügt wird, der irrt. Auch um das Gelände des Wasserwerks Ottersdorf kommt bei Bauarbeiten aktuell ein Pflug zum Einsatz. Auf einer Länge von 180 Metern wird eine Wasserleitung eingepflügt. Sie verbindet einen vorhandenen Brunnen mit drei geplanten Brunnen im westlichen Teil des Wasserschutzgebietes. Der Rest der insgesamt ein Kilometer langen Leitung wird in offener Bauweise verlegt. „Ein Teil der Wasserleitung geht durch eine sogenanntes Flora-Fauna-Habitat, eine Wiese im Naturschutzgebiet Rastatter Ried. Damit so wenig wie möglich in den Lebensraum von Pflanzen und Tieren eingegriffen wird, nutzen wir hier die umweltschonende Methode des Pflügens“, erklärt Tobias Meisch, Projektleiter und Wassermeister der Stadtwerke Rastatt. Mithilfe des großen Geräts verlegt die beauftragte Baufirma neben der neuen Wasserleitung auch Stromkabel für die Versorgung der Brunnen und Glasfaser für die Datenübertragung.
Fit gegen PFAS
Die Stadtwerke Rastatt ertüchtigen das Wasserwerk Ottersdorf bei laufendem Betrieb, um es auf die Entfernung von per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS; ehemals PFC) vorzubereiten. Denn das Grundwasserfließmodell zeigt an, dass sich die PFAS-Fahne auf die drei bestehenden Rohwasserbrunnen des Wasserwerks zubewegt. Nachdem im Sommer bereits die neuen Filterkessel in das Gebäude eingezogen sind und die Arbeiten am Dach des Gebäudeanbaus abgeschlossen wurden, starten in Kürze Bauarbeiten für Außenfassade, die Anbringung der PV-Anlage und der Einbau der Fenster. Das Richtfest für den neuen Anbau ist am 10. November geplant.